2019 12 04 hilfe bei erkrankunge der Augenhhle Gemeinsame Hilfe bei Erkrankungen und Unfallfolgen in der Augenhöhle (von links): Prof. Frank Holz, Prof. Friedrich Bootz, Prof. Wolfgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender, Prof. Bettina Wabbels und Prof. Franz-Josef Kramer freuen sich über die Gründung des Orbita-Zentrums am Universitätsklinikum Bonn; © Rolf Müller / UK Bonn

Hervortretende Augen oder Sehstörungen können ein Hinweis auf eine Erkrankung der Augenhöhle, fachsprachlich Orbita, sein. Die Ursachen sind vielfältig. Somit sind auch Diagnose und Therapie schwierig. Häufig ist die Expertise unterschiedlicher Fachärzte gefragt. Deshalb hat das Universitätsklinikum Bonn jetzt das fächerübergreifende Orbita-Zentrum Bonn gegründet, das die Kompetenzen auf dem Venusberg-Campus bündelt. Die Patienten profitieren von einer optimalen Versorgung auf höchstem Niveau, ohne dabei lange Abklärungs- und Behandlungswege in Kauf nehmen zu müssen.

In der Augenhöhle, der sogenannten Orbita, liegt der Augapfel geschützt. Muskeln und ein komplexes bindegewebliches und knöchernes System bewegen und halten Augen, Lider und Tränenwege in Position. Die Orbita kann von verschiedenen Erkrankungen wie angeborene Fehlbildungen, Verletzungen, Entzündungen, Gefäßerkrankungen und gegebenenfalls lebensbedrohlichen Tumoren betroffen sein. Steht beispielsweise der Augapfel weit aus der Augenhöhle hervor, kann unter anderem eine endokrine Orbitopathie, die auf einer Fehlfunktion der Schilddrüse beruht, dahinter stecken, aber auch ein Tumor der Augenhöhle. „Daher sind an der Behandlung orbitaler Erkrankungen viele Fachdisziplinen beteiligt“, sagt Prof. Dr. Bettina Wabbels, Leiterin Orthoptik, Neuro- und pädiatrische Ophthalmologie an der Augenklinik des Universitätsklinikums Bonn. „Auch Kinder und Jugendliche müssen schon früh interdisziplinär behandelt werden, da Erkrankungen der Orbita oft bereits angeboren sind.“

 

Qualität der Versorgung des Patienten verbessern

Die enge Nachbarschaft zu Tränenwegen, Nebenhöhlen und knöchernen Strukturen des Schädels, macht die Orbita und die Behandlung von Erkrankungen, welche die Augenhöhle betreffen, sehr vielschichtig. Das neu gegründete Orbita-Zentrum Bonn am Universitätsklinikum Bonn bündelt bereits vorhandene Behandlungsexpertisen und fördert den fachlichen Austausch auf kurzen Kommunikationswegen und unterstützt die Forschung aller beteiligten Fachgebiete. So soll die Qualität der Versorgung der Patienten verbessert und ihnen eine zeit- und ablaufoptimierte interdisziplinäre Behandlung ermöglicht werden. „Grundgedanke ist, unseren Patienten den Weg zum Experten zu erleichtern und ihnen die medizinische Behandlung schnellstmöglich, fächerübergreifend und auf höchstem Niveau zur Verfügung zu stellen“, sagt Prof. Dr. Friedrich Bootz, Direktor der Klinik für HNO-Heilkunde des Universitätsklinikums Bonn. Dazu ergänzt Prof. Dr. Frank Holz, Direktor der Bonner Universitäts-Augenklinik: „Insbesondere Kindern und Jugendlichen möchten wir eine optimierte Behandlung über die Fächergrenzen hinaus anbieten.“

„Wir sind stolz darauf, dass es uns mit der Gründung des Orbita-Zentrums Bonn gelungen ist, unsere Expertisen zum Wohl unserer Patienten nachhaltig zu bündeln. Mit verschiedenen Aktivitäten wie Fortbildungen für niedergelassene Kollegen wollen wir über Erkrankungen der Orbita aufklären und über das neu gegründete Zentrum informieren“, sagt Prof. Dr. Dr. Franz-Josef Kramer, Direktor der Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie am Universitätsklinikum Bonn. Er koordiniert den Internetauftritt des Orbita-Zentrums Bonn. Dort haben niedergelassene Ärzte über eine online-Terminvergabe die Möglichkeit, ihre Patienten direkt am Orbita-Zentrum Bonn anzumelden.

Hier geht es zum Internetauftritt des neuen Orbita-Zentrums Bonn am Universitätsklinikum Bonn.

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Dr. Christiane Stieber
Klinikmanagerin
Augenklinik des Universitätsklinikums Bonn
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