Felix Burda Award 2024

Gesundheitspreis nominiert sechs Initiativen gegen Darmkrebs.


München, 20.03.2024 - Am 21. April 2024 werden zum 19. Mal die Felix Burda Awards verliehen. Die Felix Burda Stiftung ehrt herausragendes Engagement und wegweisende Forschung im Bereich der Darmkrebs-Prävention. Nach vier Jahren Event-Pause findet die Gala erstmals wieder im Hotel Adlon Kempinski Berlin statt. Sechs Projekte aus Deutschland und Österreich sind nominiert. Wissenschaftskabarettist Vince Ebert führt zum dritten Mal durch die Preisverleihung. Verona Pooth, Prof. Michael Baumann und Dr. Andreas Gassen zählen zu den Mitwirkenden.

Die Macher der deutschen Präventions-Community  rund 260 ausgewählte Gäste aus Politik, Gesundheitswesen, Wirtschaft, Medien & Showbusiness - versammeln sich am Sonntag, dem 21. April wieder im Ballsaal des Berliner Hotels Adlon Kempinski, um denjenigen eine Bühne zu bereiten, die sich in besonders beeindruckender Weise gegen Darmkrebs und für die Prävention engagieren. Nach der letzten Verleihungs-Gala in 2019, fiel der Felix Burda Award in 2020 der Corona-Pandemie zum Opfer und wurde in 2021 ungewöhnlich virtuell inszeniert. In 2022 erkrankte Stiftungs-Initiatorin Dr. Christa Maar. Ihr Tod im selben Jahr erschütterte die Felix Burda Stiftung. An einen Felix Burda Award, der positiv, fröhlich und motivierend auf die Chancen der Darmkrebsvorsorge blicken sollte, war daher auch in 2023 nicht zu denken. Nun kehrt der medial erfolgreichste Gesundheitspreis Deutschlands zurück.

In den Kategorien „Engagement des Jahres“ und „Medizin & Wissenschaft“ hatten sich 29 Projekte aus Deutschland und Österreich beworben. Die unabhängige Jury – ohne Stimmrecht der Felix Burda Stiftung - hat sechs von ihnen auf die Shortlist zum Felix Burda Award 2024 gesetzt. Der jeweilige Preisträger wird erst im Rahmen der Verleihungs-Gala verkündet.

 

 

 

Folgende Projekte sind in den Kategorien "Engagement des Jahres" und "Medizin & Wissenschaft" nominiert:

 
„Awareness Kampagne #SpiegelDich“
Kathegorie: „Engagement des Jahres“

Pierre Fabre Pharma GmbH
Patrick Langecker, Dr. Rüdiger Schneider, Dr. Frank Reichenbach, Dr. Kai Neckermann

Mit der Kampagne #SpiegelDich – unterstützt von starken Influencern wie Schauspieler Jan Hartmann, Krebsaktivistin Carolin Kotke und „Krebskriegerin“ Susanna Zsoter - wurde auf das Thema Darmkrebs und die Möglichkeiten der Darmkrebsvorsorge in der breiten Bevölkerung aufmerksam gemacht. Neben Social Media-Aktionen organisierte Pierre Fabre für eigene Mitarbeiter die sogenannten Monday-Talks. Im März standen Expert*innen allen Mitarbeiter*innen virtuell immer montags zur Verfügung. Neben Aufklärung zu gesunder Ernährung, wurde in jeder Toilette des Unternehmens auf „#SpiegelDich“ aufmerksam gemacht.

 

„Willkommen Darmstadt" – Eine Sondersendung der ORF Latenight Talkshow "Willkommen Österreich"
Kathegorie: „Engagement des Jahres“

Andreas Kreimaier (Gestalter & Filmemacher), Team von „Willkommen Österreich“, Marco de Felice, Florian Kehrer (ORF), Superfilm Filmproduktions GmbH

Eine Darmkrebserkrankung im persönlichen Umfeld brachte Filmemachers Andreas Kreimaier auf die Idee. Gemeinsam mit Marco de Felice wurde das TV-Konzept entwickelt, um viele Menschen über den Darmcheck aufzuklären. Es entstand “Willkommen Darmstadt“ - eine Sondersendung der im Auftrag des ORF von der Superfilm Filmproduktions GmbH hergestellten Late Night Talkshow “Willkommen Österreich“. Auf humorvolle und gleichzeitig seriöse Art, vermittelten die Moderatoren Christoph Grissemann und Dirk Stermann, dass die Darmspiegelung eine schmerzfreie, unkomplizierte, sichere und wirksame Vorsorgeuntersuchung gegen Darmkrebs ist. Anstatt Gags, wurden Facts präsentiert und das gesamte “Willkommen Österreich“-Ensemble - Moderatoren, Band, das Synchronisationsduo maschek, sowie die Talkgäste Dr. Katayoun Tonninger-Eahadori und der Schauspieler Michael Ostrowski, trugen auf ihre eigene Art dazu bei, dem Thema Darmkrebsprävention Leichtigkeit einzuhauchen.

  

„GardeVital der Prinzen-Garde“
Kathegorie: „Engagement des Jahres““

Prinzen-Garde Köln 1906 e.V.
Dino Massi, Marcel Kappestein, Dr. Martin Küster

Unter Label „GardeVital“ stellt die Prinzen-Garde die Gesundheit der Kameraden, Gäste und Freunde in den Mittelpunkt und richtete in der Session 2021/2022 den Blick auf die Darmkrebsvorsorge. Zusammen mit dem Experten Prof. Dr. Arno Dormann und Moderator und Comedian Guido Cantz, betrieb die Pinzen-Garde Aufklärung und Fürsprache für die Darmkrebsvorsorge, etwa in Form eines TV Sonderbeitrags in der mitgliedereigenen Nachrichten-App „TurmFunk“, auf der Hauptversammlung, als auch im Sessionsbuch der Prinzen-Garde. Ein QR-Code auf allen Publikationen führte auf eine Landingpage mit weiteren Informationen und Statements von Kameraden, die „es schon getan hatten“ motivierten zur Vorsorge.

 

„Implementierung von Maßnahmen zur verbesserten Diagnostik und risikoadaptierten Prävention von Lynchpatientinnen mit Endometriumkarzinom und deren Angehörigen“
Kathegorie: „Medizin und Wissenschaft“

Prof. Dr. Kerstin Rhiem (Universitätsklinikum Köln), Prof. Dr. Rita K. Schmutzler (Universitätsklinikum Köln), Prof. Dr. Günter Emons (Universitätsfrauenklinik Göttingen)

Die häufigste Form des erblichen Darmkrebses ist das Lynch-Syndrom. Diese vererbte genetische Veränderung kann schon im jungen Lebensalter – weit vor dem empfohlenen Alter der gesetzlichen Darmkrebsvorsorge – zu Darmkrebs führen. Das Endometriumkarzinom (Tumor der inneren Gebärmutterschleimhaut) gehört zu den Kardinalsymptomen für das Lynch-Syndrom. Je nach Erkrankungsalter sind 5- 10 % dieser Tumore erblich bedingt und treten in 50-70 % der Fälle sogar zeitlich vor einem Kolonkarzinom auf. Ziel der Projektgruppe war die effiziente, strukturierte und standardisierte Identifizierung von Frauen mit erblich bedingtem Endometriumkarzinom und darauf basierend die Implementierung einer risiko-adaptierten Vorsorge für Lynchpatientinnen und deren Angehörige. Die Projektgruppe hat ein vereinfachtes Vorgehen in die S3-Leitlinie Endometriumkarzinom eingebracht, so dass die genetische Abklärung als Teil der Routinediagnostik zur klinischen Empfehlung wurde. Durch ein Curriculum für Ärzte und Ärztinnen, welches das Wissen über die Zusammenhänge und die notwendigen Präventionsmaßnahmen in die breite Praxis transportiert, kann die Implementierung dieser Empfehlung sichergestellt werden.

 

„Das Immunsystem als Schüssel zur Darmkrebs-Prävention bei Hochrisiko-Personen“
Kathegorie: „Medizin und Wissenschaft“

Dr. Aysel Ahadova (Universitätsklinikum Heidelberg), PD Dr. Matthias Kloor (Universitätsklinikum Heidelberg), Dr. Robert Hüneburg (Universitätsklinikum Bonn), Prof. Dr. Magnus von Knebel Doeberitz (Universitätsklinikum Heidelberg)

Die Arbeitsgruppe befasst sich mit der Immunbiologie des Lynch-Syndroms, der häufigsten erblichen Form von Darmkrebs. Für Ihre Vorarbeiten zu einer präventiven Impfung wurde die Arbeitsgruppe bereits 2015 mit dem Felix Burda Award ausgezeichnete. Ziel der Arbeitsgruppe ist es die Hochrisiko-Personen für Darmkrebs zu identifizieren, ihr persönliches Risiko präziser einzuschätzen und durch eine präventive Impfung die Entstehung von Darmkrebs bei Lynch-Anlageträgern zu verhindert. Die Arbeitsgruppe konnte nachweisen, dass es auf Grund der kontinuierlichen Auseinandersetzung mit präkanzerösen Zellen bereits sehr früh und unabhängig von einer Tumormanifestation zu immunologischen Veränderungen kommt, welche möglicherweise diagnostisch zur Identifikation von Hochrisiko-Personen genutzt werden können. Auch deuten die Ergebnisse darauf hin, dass eine Darmkrebserkrankung im Rahmen des Lynch-Syndroms kein Zufall ist, sondern dass man bereits im Vorfeld anhand immunologischer Parameter eine Risiko-Einschätzung treffen kann. In einem präklinischen Model konnte gezeigt werden, dass eine präventive Impfung mit vorhergesagten MSI-assoziierten Neoantigenen bei Mäusen mit Lynch-Syndrom tatsächlich die Entstehung von erblich bedingten Darmtumoren verhindern oder verzögern kann.

„Novel Strategies for Optimized Colorectal Cancer Screening in Germany“
Kathegorie: „Medizin und Wissenschaft“

Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) Heidelberg: Thomas Heisser, Prof. Dr. Michael Hoffmeister, Prof. Dr. Hermann Brenner

Bislang gab es keine belastbaren Daten, um unterschiedliche Screening-Strategien zu vergleichen und herauszufinden, welcher Ansatz der effektivste ist. Um diese Evidenzlücke zu schließen, haben die Epidemiologen vom Deutschen Krebsforschungszentrum, anhand eines validierten Simulationsmodells (COSIMO) Langzeiteffekte des aktuellen Screening-Programms mit möglichen Alternativen verglichen. Die Arbeitsgruppe fand heraus, dass es erhebliches Potential zur Verbesserung der Vorsorge gibt. Mit der Arbeit konnte gezeigt werden, dass das derzeitige Programm eine kritische Versorgungslücke im Alter aufweist und bspw. eine Strategie mit einer dritten Darmspiegelung für Männer ab 70 Jahren die Sterblichkeit um 9 Prozent senken würde. Auch ein Stuhltest-Angebot in dieser Altersgruppe würde für vergleichbar positive Werte sorgen. Frauen würden von einem Angebot von drei Koloskopien ab 50 Jahren im Abstand von 10 Jahren deutlich profitieren. Die Arbeit bietet erstmals eine solide Datenbasis für den Diskurs über unterschiedliche Strategien in der Darmkrebsvorsorge.

 

 

 

Der Felix Burda Award 2024 wird präsentiert mit freundlicher Unterstützung von ihreApotheken.de - die auch den Preis in der Kategorie "Medizin & Wissenschaft" stiften - sowie Olympus, Magen-Darm-Ärzte, Springer Medizin und FOCUS.

 

 

Informationsmaterial:

 

 

Pressekontakt:
Carsten Frederik Buchert
Pressekontakt Director Marketing & Communications Felix Burda Stiftung
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089-9250271

 

 


Das Centrum für Integrierte Onkologie – CIO Bonn ist das interdisziplinäre Krebszentrum des Universitätsklinikums Bonn. Unter seinem Dach arbeiten alle Kliniken und Institute am Universitätsklinikum zusammen, die sich mit der Diagnose, Behandlung und Erforschung aller onkologischen Erkrankungen befassen. Das CIO Bonn gehört zum bundesweiten Netzwerk ausgewählter Onkologischer Spitzenzentren der Deutschen Krebshilfe. 2018 wurde aus dem seit 2007 bestehenden CIO Köln Bonn mit den universitären Krebszentren aus Aachen, Köln und Düsseldorf das "Centrum für Integrierte Onkologie - CIO Aachen Bonn Köln Düsseldorf" gegründet. Gemeinsam gestaltet dieser Verbund die Krebsmedizin für rund 11 Millionen Menschen.

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